Faire Chancen für alle Kitas: Warum die Stadt Bern ihre Betriebe auslagern sollte
- Béatrice Wertli
- 3. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Apr.
Private Kitas, die durch ihre Innovationskraft und Flexibilität überzeugen, stehen vor einer unfairen Herausforderung: Sie müssen sich gegen städtische Kitas behaupten, die durch Subventionen künstlich am Leben gehalten werden. Nicole Provini, Inhaberin der Kita Sputnik, bringt die Frustration vieler privater Anbieter auf den Punkt: „Wir privaten Kitas schäumen“, sagte sie im Artikel der Berner Zeitung (3. April 2025). Ihre Kritik richtet sich gegen die geplanten Millionenunterstützungen für städtische Einrichtungen, die den Wettbewerb verzerren.

Qualität der Betreuung darf nicht leiden
Die Betreuungsgutscheine, eingeführt vor zehn Jahren, haben den Betreuungsmarkt in Bern revolutioniert und Vielfalt geschaffen. Doch nun droht diese Errungenschaft untergraben zu werden. Wenn städtische Kitas weiterhin finanziell bevorzugt werden, besteht die Gefahr, dass sie sich nicht mehr im Wettbewerb behaupten müssen – mit potenziellen Einbussen bei der Betreuungsqualität. Eine teure IT-Infrastruktur bringt nichts für die Kinder. Es braucht Investitionen in die Betreuung selbst, nicht in überteuerte Verwaltungsstrukturen.
„Eine teure IT-Infrastruktur bringt nichts für die Kinder“
Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg
Private Kitas reagieren schnell auf veränderte Bedürfnisse und entwickeln innovative Modelle – eine Stärke, die in Zeiten von Fachkräftemangel und sinkenden Kinderzahlen überlebenswichtig ist. Doch diese Flexibilität wird ausgebremst, wenn der Markt durch staatliche Eingriffe verzerrt wird. Es braucht gleich lange Spiesse für alle Anbieter, um ein vielfältiges und hochwertiges Betreuungsangebot zu sichern.
Die Lösung: Auslagerung der städtischen Kitas
Ein möglicher Lösungsansatz liegt in der Auslagerung der städtischen Kitas aus der Kernverwaltung. Dieser Schritt würde den unternehmerischen Spielraum und die wirtschaftliche Freiheit dieser Betriebe stärken. Gleichzeitig könnte die Stadt durch Leistungsverträge sicherstellen, dass das Angebot weiterhin qualitativ hochwertig und flächendeckend bleibt. Die Auslagerung würde nicht nur den Wettbewerb fairer gestalten, sondern auch verhindern, dass ineffiziente Strukturen durch Steuergelder gestützt werden müssen.Dazu haben wir in einer überparteilichen Allianz einen Vorstoss eingereicht: Dringliche Motion: Auslagerung Kitas Stadt Bern aus der Kernverwaltung.
Der Appell: Faire Wettbewerbsbedingungen
Die Stadt Bern muss endlich handeln und eine faire Wettbewerbsumgebung schaffen – für das Wohl der Kinder und die Zukunft privater Kitas. Subjektfinanzierung statt Subventionierung einzelner Anbieter ist der Weg zu einem nachhaltigen System. Die Betreuungsgutscheine haben bewiesen, dass Vielfalt und Qualität möglich sind. Diese Errungenschaft darf nicht durch politische Manöver gefährdet werden.
Vielfalt und Qualität sind möglich – aber nur mit einem fairen Markt für alle!
Artikel in der BZ vom 3. April 2025: Streit um Kinderbetreuung in Bern
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