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AutorenbildBéatrice Wertli

Bern bilingue: Bereicherung und Verpflichtung

"Der Bund spart bei den französischsprachigen Angestellten" - so der Titel in der heutigen Ausgabe der Bernerzeitung. Die jüngsten Sparvorschläge, die Bundessubventionen für die École Cantonale de Langue Française à Berne (ECLF) zu streichen, sind ein beunruhigendes Signal für die Zukunft der Zweisprachigkeit in unserer Stadt. Als Bundeshauptstadt trägt Bern eine besondere Verantwortung, die kulturelle und sprachliche Vielfalt der Schweiz zu leben. Die französischsprachige Schule ist dabei ein zentrales Element dieser Vielfalt.


Zweisprachigkeit ist ein Gewinn für Bern


Bern ist nicht nur deutschsprachig, sondern auch ein wichtiger Ort für die französischsprachige Gemeinschaft. Die École Cantonale ist ein Symbol dieser Zweisprachigkeit. Sie bietet Kindern von frankophonen Bernerinnen und Bernern die Möglichkeit, in ihrer Muttersprache unterrichtet zu werden, und schafft ein Umfeld, das den interkulturellen Austausch fördert. Dies stärkt den Zusammenhalt in unserer Stadt und bereichert uns alle.


Zweisprachigkeit ist ein nationaler Auftrag


Die Gründung der Schule war das Ergebnis eines gemeinsamen Willens von Bund, Kanton und Stadt, die Mehrsprachigkeit der Schweiz in Bern zu leben. Dass nun die Streichung der Bundessubventionen im Raum steht, widerspricht diesem Auftrag.


Die finanzielle Beteiligung des Bundes an der École Cantonale ist ein Bekenntnis zur Sprachvielfalt in der Schweiz und zur Förderung eines zweisprachigen Bern. Die Sparvorschläge gefährden dieses Engagement und würden die Schule massiv beeinträchtigen. Eine Reduktion der Ausbildungsplätze wäre eine direkte Folge – und damit ein Verlust für Berns Identität als zweisprachige Hauptstadt.


Ein Zeichen für die Zukunft setzen


Wir dürfen nicht zulassen, dass durch kurzfristige Sparmassnahmen die lange Tradition der Zweisprachigkeit in Bern gefährdet wird. Es ist an uns, klar Stellung zu beziehen: Bern muss zweisprachig bleiben. Unsere Stadt hat immer von ihrer sprachlichen und kulturellen Vielfalt profitiert – und diese Vielfalt darf nicht dem Rotstift zum Opfer fallen.


Aufruf zum Handeln


Ich appelliere an alle politischen Akteurinnen und Akteure, sich gemeinsam gegen diese Kürzungen zu stellen. Der Bund muss seine Verantwortung für die Zweisprachigkeit in Bern weiterhin wahrnehmen.


Die französischsprachige Schule in Bern ist mehr als nur eine Bildungseinrichtung – sie ist Teil unserer Identität als weltoffene, vielfältige und bilinguale Stadt. Diese Errungenschaft dürfen wir nicht aufs Spiel setzen.


Bern muss zweisprachig bleiben – es ist eine Bereicherung und unser Auftrag!




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